Samstag, 4. Februar 2012

Rakiura

Wir haben es nun doch endlich mal geschafft, wir sind auf Stewart Island. Geplant hatten wir es ja schon ewig – und dann für Oktober letzten Jahres sogar schon gebucht. Und dann wurde Michi krank und wir mussten es verschieben. Doch jetzt sind wir da.

Stewart Island ist die südlichste der drei ‚Hauptinseln’ und flächenmäßig so groß wie Singapore. Aber im Gegensatz zu 4 Mio. Menschen in Singapore leben hier bloß 380. Millionen. Nein, Menschen. Der Rest hier ist Natur. Und weil hier so wenige Menschen leben und chronischer Frauenmangel herrscht, gibt es hier einmal im Jahr einen ‚Singles Ball’, zu dem Singlefrauen vom Festland angereist kommen, um sich hier einen Fischer zu angeln.

Stewart Island sowie die umliegenden kleineren Inseln (Ulva Island!) sind wahre Vogelparadiese, hier gibt es quasi alles, was in NZ kreucht und fleucht. Kaka, Kiwi, Kereru und KMuttonbird – die letzteren allerdings eher auf Speisekarten, für die Hartgesottenen unter den Geflügelliebhabern. (Zitat von unserem Taxifahrer aus Christchurch heute morgen: „Tastes like a really strong chicken...“). Die Kakas kommen übrigens sogar auf die Balkonbrüstung unserer Unterkunft und fressen Nüsse aus der Hand.

Ansonsten gibt es hier noch mehr merkwürdige Vögel, wie unser Ausflug in den einzigen Insel-Pub, das South Sea Hotel, eben gezeigt hat. Der männliche Inselbewohner geht auch gerne mal in kurzen Hosen und Gummistiefeln zum Abendessen in den Pub, halt so, wie man auf dem Boot arbeitet...

Als Special gab’s dort heute einen ‚Fish Pie’ – für alle, die mit der englisch/neuseeländischen Küche nicht so vertraut sind, das ist so was wie ein ‚Ragout Fin’, eine Art Pastete, gefüllt mit geräuchertem Fisch und Erbsen in einer Sahnesoße. Dafür erschien mir allerdings der Preis von NZD 17.50 etwas hoch, weshalb ich gefragt habe, was da noch so an Beilagen dabei sei. Antwort der Dame hinterm Tresen: I don’t know. What would you want it to come with? Darauf ich: I don’t know, maybe a salad or some other side? Dann wieder sie: No, it’s just a Fish Pie. Ganz großes Kino. Ich also todesmutig den Fish Pie bestellt und gespannt darauf gewartet, was denn nun gebracht werden würde.




Das Resultat war dann etwas völlig anderes, als ich erwartet hatte – und sah nicht wirklich vielversprechend aus, wie Ihr evtl. auf dem Bild erkennen könnt... Mir fehlte zunächst erst mal das, was einen Pie ausmacht. Der Teig drumrum. Stattdessen gab’s Kartoffelbrei. Aber der geräucherte Fisch war genauso da wie die Erbsen und die Sahnesoße. Und geschmeckt hat’s sehr lecker. Mal schauen, was ich mich dann morgen zu probieren getrauen werde...


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